energate News: Großes Potenzial für grünen Wasserstoff aus der Wüste

Dubai (energate) - Die Industrieinitiative Dii Desert Energy sieht in der Golfregion großes Potenzial für grünen Wasserstoff. Aufgrund der geringen Kosten für Wind- und Solarstrom könnte die Region zu einem der wettbewerbsfähigsten Orte für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff werden, teilte die Initiative mit. Zusammen mit der Unternehmensberatung Roland Berger hat Dii Desert Energy die Potenziale der Golfstaaten für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in einer neuen Studie untersucht.


Laut Studie liegen die heutigen Produktionskapazitäten für Wasserstoff am Golf bei 5 bis 6 Mio. metrischen Tonnen. Der Wasserstoff wird per Dampfreformierung aus Erdgas gewonnen und vor allem in Raffinerien und für die Ammoniaksynthese in der Düngemittelherstellung benötigt. Staaten wie Saudi-Arabien, der Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate haben bereits erste Projekte auf den Weg gebracht, um diesen grauen durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. So beabsichtige zum Beispiel Saudi-Arabien in der Planstadt Neom an der Westküste des Landes in einem Konsortium mit ACWA Power, Airproducts und Thyssenkrupp den Aufbau einer Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 2.000 MW für den Ammoniak-Export. Aufgrund der guten Verfügbarkeit von Wind- und Solarenergie rechnet das Konsortium mit Produktionskosten von 1,50 bis 1,95 US-Dollar pro Kilogramm Wasserstoff.

Billiger Strom, viel Platz und eine sehr gute Infrastruktur


Neben den niedrigen Kosten für erneuerbaren Strom verfüge die Golfregion auch über reichlich Platz, eine sehr gute Infrastruktur und jede Menge Expertise aus der Öl- und Gasindustrie sowie qualifizierte Arbeitskräfte, heißt es von Dii Desert Energy. Die Initiative schätzt, dass der weltweite Bedarf an grünem Wasserstoff bis 2050 auf 500 Mio. Tonnen steigen könnte. Die Golfregion könnte bis dahin Umsätze von bis zu 200 Mrd. US-Dollar erzielen, wenn sie die Grünstromproduktion auf 1.000 GW hochfährt und die Elektrolysekapazitäten auf 500 GW steigert. Damit wäre eine Wasserstoffproduktion von 100 Mio. Tonnen im Jahr möglich. Um in diese Regionen zu kommen, empfehlen die Studienautoren den Aufbau von "Hydrogen Valleys" mit einer kombinierten Produktion, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff in einem bestimmten geografischen Gebiet. Zudem sollten sich die Planer realistische, quantifizierbare Ziele geben und auf internationale Partnerschaften setzen

Zurück
Zurück

energate News - Wasserstoffnotierungen weiterhin fest

Weiter
Weiter

energate news: Experten - Erneuerbarenausbau unzureichend, Wasserstoffrahmen zu eng