energate News: Lingener Wasserstoffinfrastruktur erhält fast 12 Mio. Euro

Lingen (energate) - Das Wasserstoff-Forschungsprojekt "GET H2" erhält für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffinfrastruktur fast 12 Mio. Euro vom Bund. Das teilte der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega jetzt mit. Zusammen mit neun Partnern - darunter RWE, OGE und Evonik - will Nowega in dem Projekt den Transport und die Speicherung von Wasserstoff erproben. Get H2 ist Teil von "TransHyDE", einem von drei durch das Bundesforschungsministerium mit insgesamt 740 Mio. Euro geförderten Wasserstoff-Leitprojekten (energate berichtete).

Ziel der Partner ist es, messtechnische Grundlagen für öffentlich zugängliche Wasserstoff-Fernleitungen zu schaffen. Im Einzelnen geht es dabei unter anderem darum, zu untersuchen, wie sich Wasserstoff mit bestimmten Werkstoffen verträgt. Außerdem wollen sie zum Beispiel Technologien zur luftgestützten Ferndetektion von Wasserstoffinfrastruktur erproben und sowohl auf die Einspeisung als auch den Transport von Wasserstoff angepasste Verdichterkonzepte entwickeln. Die Erkenntnisse sollen auch dabei helfen, ein Regelwerk für die Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln.

2024 soll von Lingen aus Wasserstoff fließen

Konkret soll das Vorhaben im niedersächsischen Lingen (Emsland) in einem neuen Demonstrationszentrum ablaufen. Dort hat Nowega im April 2021 bereits die intelligente Molchung und Reinigung einer für die Umstellung auf Wasserstoff vorgesehenen Pipeline nach eigenen Angaben erfolgreich durchgeführt. Noch in diesem Januar will RWE mit dem Bau eines Elektrolysedemonstrators und einer Testpipeline auf dem Gelände seines Gaskraftwerks Emsland beginnen. 2024 soll von Lingen aus eine der ersten öffentlich zugänglichen Wasserstoffpipelines in Betrieb gehen und grünen Wasserstoff zur Raffinerie des BP-Konzerns in Gelsenkirchen (NRW) transportieren.