energate News: Netzagentur bleibt bei Wärme aus Wasserstoff skeptisch

Bonn (energate) - Die Bundesnetzagentur sieht den Einsatz von Wasserstoff im Wärmemarkt zumindest als Herausforderung. "Das ist ein Riesenfeld mit enormer Kleinteiligkeit in Bezug auf die Endgeräte, zum Beispiel in Haushalten, wo eben viele Veränderungen notwendig wären", sagte Frauke Horstmann vom Referat "Zugang zu Gasfernleitungsnetzen" in einem Interview, das die Regulierungsbehörde in ihrem Blog "Insight" veröffentlicht hat. Wenn man Wasserstoff im Wärmemarkt einsetzen will, spreche vieles dafür, eher Quartierslösungen zu realisieren, ergänzte Andreas Müller vom Referat "Zugang zum Gasverteilernetz". Das sei effizient und man brauche nur wenige Leitungen. Wenn dagegen jeder Kunde eine neue Wasserstoffheizung bräuchte, dann wären erhebliche Investitionen im Haus zu tätigen, gab Müller zu bedenken.


Für Eva Haupt, Leiterin des Referats "Zugang zu Gasfernleitungsnetzen", ist vor allem Transparenz beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur ein zentraler Aspekt. Netzkunden müssten wissen, welches Netz es heute wo gibt und welches es in zwei, fünf oder acht Jahren geben wird. Nur dann könne sich wirklich etwas entwickeln, betonte die Referatsleiterin. Aktuell sieht sie noch keinen Markt, der reguliert werden müsse. Die Bundesnetzagentur arbeite zurzeit "eher prophylaktisch" daran, die Unsicherheiten im Markt zu beheben, ergänzte Müller. Was die Umverteilung der Kosten betrifft, stellte Haupt klar: "Wer bestellt, soll auch bezahlen." Für die Umwidmung bestehender Gasleitungen und die Kosten für die Infrastruktur sollten die großen Industriekunden die Adressaten sein. "Da ein Industriebetrieb jeden Euro nur einmal ausgeben kann, ist es jetzt wichtig, die richtigen Anreize zur Investition in zukunftsfähige Erzeugung von Wasserstoff zu setzen", so Haupt. Zudem müsse der Aufbau in der Anfangsphase finanziell gefördert werden.

Zertifikate müssen Herkunft garantieren


Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist für die Bundesnetzagentur der Vorrang von grünem Wasserstoff aus Elektrolyse. Wasserstoff aus Erdgas herzustellen, sei perspektivisch keine Alternative, betonte Haupt: "Da hilft nur ein Zertifizierungssystem, das genau diesen Effekt verhindert und ermöglicht, dass grüner Wasserstoff, der derzeit leider viel teurer ist als der aus Dampfreformierung hergestellte, Priorität hat.

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