Jonas Höckner

Business Development, EWE GASSPEICHER GmbH

Wie lässt sich Wasserstoff in das System der Energiewirtschaft am besten integrieren?

Der Umbau unseres Energiesystems hin zur Klimaneutralität stellt uns ohne Frage vor vielfältige Herausforderungen. Einerseits müssen konventionelle Energieträger in ihrer Funktion als Energielieferant ersetzt werden, andererseits bedeutet die Abkehr von konventionellen Energieträgern aber auch, sie zum Beispiel in ihrer Funktion als Grundstoff in chemischen Industrieanwendungen durch Alternativen zu ersetzen. Grüner Wasserstoff eignet sich als Energieträger und Speichermedium erneuerbarer Energien ebenso wie als Grundstoff in entsprechenden Prozessen. Er ist damit ein wesentliches Element zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele.

Was braucht der Wasserstoffmarkt im Jahr 2024?

Das Jahr 2024 muss zum Auftakt für die Entwicklung von Marktregeln sowie technischer Standards und Normen werden. Nur so können wir ein Umfeld schaffen, das eine Skalierung der Projekte ermöglicht. Zudem bedarf es für kritische Elemente der Wertschöpfungskette – insbesondere bei Wasserstoffspeichern – einen sicheren Förder- und Finanzierungsrahmen, der entsprechende Anreize schafft. Das BMWK muss dieses Jahr dafür mit seiner Speicherstrategie die Weichen stellen.

Wie bewerten Sie beyondgas2024 als Bindeglied des Wasserstoffmarktes? Was gefällt Ihnen?

Der Wasserstoff-Markthochlauf kann nur gelingen, wenn alle Elemente der Wertschöpfungskette aufeinander abgestimmt und die notwendigen Grundlagen dafür können im Dialog aller Akteure entwickelt werden. Die beyondgas ist eine Plattform, die diesen Dialog ermöglicht. Zudem bietet die Veranstaltung eine Austauschmöglichkeit für Wissenschaft und Wirtschaft, denn in einem neuen Markt sind neue und innovative Lösungen notwendig, die die Wissenschaft für die Wirtschaft entwickeln kann. Auch hier ist der Austausch eine hervorragende Grundlage.

Welche Botschaften vermitteln Sie in Ihrem Beitrag?

Mit den verschiedenen IPCEI – den Important Projects of Common European Interest – wird in Deutschland und Europa die Grundlage für eine Wasserstoffwirtschaft geschaffen. Die Umsetzung der damit verbundenen ersten großtechnischen Projekte kann eine Initialzündung für den Markthochlauf bedeuten. Die nächsten Schritte für die Skalierung nach den IPCEI muss aber gut vorbereitet sein. Und gerade in einzelnen Bereichen, wie der Wasserstoff-Speicherung, sind die Grundlagen für eine erfolgreichen Markthochlauf noch zu legen. Daher muss die Wasserstoff-Speicherstrategie zeitnah vom BMWK entwickelt und veröffentlicht werden.