Heinrich Gärtner
Geschäftsführer, GP JOULE GmbH
Wie lässt sich Wasserstoff in das System der Energiewirtschaft am besten integrieren?
Dezentral und damit systemdienlich! Um eine Netzüberlastung zu vermeiden und das (Über)Angebot erneuerbarer Energien in Deutschland zu nutzen, gilt es, den Strom dort zu nutzen, wo er produziert wird – vor Ort. Die Nutzung der Abwärme, die bei der Elektrolyse entsteht, sorgt für einen weiteren Effizienzgewinn und dient der Energiewende. Die Transportwege sind kurz, der Wasserstoff überall verfügbar. Davon profitieren die Menschen und Unternehmen vor Ort und steigert die lokale Wertschöpfung.
Was braucht der Wasserstoffmarkt im Jahr 2024?
Weniger Hürden und mehr Investitionssicherheit! Der aktuellen Unsicherheit bei Fördergeldern muss mit alternativen Fördermechanismen begegnet werden. Dies können neue Förderprogramme oder auch regulatorische Anreize, zum Beispiel Erleichterungen bei der Nutzung von Überschussstrommengen, sein. In jedem Fall bedarf es Planungssicherheit, um die langfristigen Investitionen abzusichern und in die Umsetzung gehen zu können. Darüber hinaus ist eine Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren wünschenswert, um den Ausbau einer neuen Infrastruktur weiter zu unterstützen.
Wie bewerten Sie beyondgas2024 als Bindeglied des Wasserstoffmarktes? Was gefällt Ihnen?
Gerade jetzt ist ein Austausch aller, die an der H2-Wertschöpfungskette beteiligt sind, äußerst wichtig. Lösungsoptionen und Positivbeispiele müssen verbreitet und Politik und Entscheidungsträger*Innen miteingebunden werden. Dafür bietet beyondgas einen hervorragenden Rahmen.
Welche Botschaften vermitteln Sie in Ihrem Beitrag?
Ich freue mich auf den Austausch und die Diskussion im Rahmen des Orange-Talks zum Thema „Der Wasserstoffpreis ist heiß, oder?“ Wichtig ist mir zu vermitteln, dass die Transformation zu einer 100% grünen Energieversorgung möglich und sinnvoll ist. Dezentral produzierter, grüner Wasserstoff bildet eine entscheidende Säule dieser Transformation und bietet viele Vorteile. Hierzu gehört auch, dass massive Investitionen in Elektrolyse die Lastaufnahmefähigkeit im Stromnetz erhöht. Dies wiederum ist entscheidend, damit der EE-Ausbau weiter finanziert und die langfristigen Ausbauziele Deutschlands für PV und Wind überhaupt erreicht werden können.