Gunnar Assmann

Projektleiter, Storengy Deutschland GmbH

Wie lässt sich Wasserstoff in das System der Energiewirtschaft am besten intergieren?

Die Integration von Wasserstoff in die Energiewirtschaft erfordert eine gesicherte Produktion, effiziente Speicherung und Transportinfrastrukturen sowie die Nutzung in verschiedenen Sektoren wie Industrie, Stromerzeugung und Mobilität. Sektorenkopplung und enge Koordination zwischen Regierung, Industrie und Forschung sind entscheidend, um den Übergang zu einer wasserstoffbasierten Wirtschaft zu erleichtern und gleichzeitig die Emissionen zu reduzieren. Die Entwicklung von Untergrundspeichern spielt dabei für das künftige Energiesystem eine Schlüsselrolle, um eine zuverlässige Energie- und Prozessgasversorgung zu jeder Zeit sicherzustellen und saisonale Schwankungen auszugleichen. Zudem sind Speicher besonders in Zeiten politischer Unsicherheiten ein wichtiger Baustein für eine sichere Energieversorgung.

Was braucht der Wasserstoffmarkt im Jahr 2024?

Im Jahr 2024 benötigt der Wasserstoffmarkt verstärkte Investitionen in Technologien und Infrastrukturen zur Produktion, Speicherung und zum Transport. Politische und regulatorische Unterstützung durch geklärte Marktregeln, vereinfachte Genehmigungsverfahren und Kompensationen für Marktungleichgewichte Subventionen, Steuervorteile und klare Richtlinien sind entscheidend, um Anreize für Investitionen zu schaffen. Darüber hinaus ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und Forschungseinrichtungen erforderlich, um Innovationen voranzutreiben und Kosten zu senken. Die Entwicklung internationaler Standards und Märkte für Wasserstoff wird ebenso wichtig sein, um einen Handel und eine breite Akzeptanz zu ermöglichen.

Wie bewerten Sie beyondgas 2024 als Bindeglied des Wasserstoffmarktes? Was gefällt Ihnen?

Aus meiner Sicht agiert beyondgas als innovatives Bindeglied im Wasserstoffmarkt, indem es eine Plattformen für den Austausch zwischen Akteuren der Gas- und Wasserstoffindustrie bietet. Dies beschleunigt nicht nur den Wasserstoff Hochlauf in Deutschland und Europa, sondern unterstützt die Energiewende hin zu einer dekarbonisierten Zukunft. Als innovatives Energiespeicherunternehmen ist es für uns zentral im Rahmen des beyondgas-Kongresses mit anderen Stakeholdern der Wasserstoffbranche in Kontakt zu treten.

Welche Botschaften vermitteln Sie in ihrem Beitrag?

Mein Vortrag fokussiert Storengys innovatives Wasserstoffspeicherprojekt „SaltHy“ (Storage Alignement with Load and Transport of Hydrogen). Im Rahmen des Projektes planen wir den Bau eines H2-Untergrundspeichers an unserem Standort in Harsefeld bei Stade. SaltHy ist ein echtes Leuchtturmprojekt im industriellen Maßstab, bei dem Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen in direkter Nachbarschaft zu unserem Gasspeicher Harsefeld gespeichert werden soll. In der zunächst bis 2030 geplanten Salzkaverne für die Speicherung von Wasserstoff können etwa 5.200 t bzw. 205 GWh Wasserstoff in Harsefeld gespeichert werden.

Das Projekt nimmt Bezug auf die Rolle Norddeutschlands im zukünftigen EU-H2-Backbone und die Potentiale der Region Stade in der H2 - Wertschöpfungskette.

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Dr. Marco Papa

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Heike Bernhardt