energate News: Dena legt Vorschlag zur Finanzierung des Wasserstoffnetzes vor

Berlin (energate) - Die Deutsche Energieagentur (Dena) will den Aufbau eines Wasserstoffnetzes beschleunigen. In einem Impulspapier schlägt sie vor, wie Investitionen in der Anfangsphase über ein "Amortisationskonto" abgesichert werden könnten. Der Vorschlag beruhe darauf, eine faire Aufteilung der Risiken zwischen Netzbetreibern, zukünftigen Netznutzern und dem Staat sicherzustellen, teilte die Dena mit. Er sei gleichzeitig kompatibel zu aktuell in der Diskussion befindlichen Vorschlägen mit Blick auf zukünftige Regulierung.


"Der schnelle und verlässliche Aufbau eines Wasserstoffnetzes ist unverzichtbare Voraussetzung für den dringend erforderlichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland", sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. Aktuell aber stockten die Planungen, weil den Netzbetreibern die Investitionssicherheit fehlt und Projektentwicklern damit die erforderliche Sicherheit, ob die benötigte Infrastruktur rechtzeitig vorhanden sein wird.
 

Amortisationskonto und gedeckelte Netzentgelte


Kern des Dena-Vorschlags ist eine Absicherung der Investitionen in der Anfangsphase durch ein "Amortisationskonto" sowie eine politische festgelegte Höhe der Netzentgelte, die für die ersten Nutzer der Netze nicht prohibitiv ist. Nach den Vorstellungen der Energieagentur sollten sich Bund und Netzbetreiber zunächst zum beschleunigten Ausbau eines überregionalen Wasserstoffnetzes auf Fernleitungsebene bekennen. Die Netzbetreiber erhalten den Auftrag das Netz zu bauen. Investitionsrisiken werden über das Amortisationskonto abgesichert, in welchem Anfangsverluste und erste Einnahmen verrechnet und zu einem Stichjahr (zum Beispiel 2035) verrechnet werden. Die Wasserstoffnetzbetreiber unterwerfen sich dann einer allein auf Wasserstoff basierenden Kostenregulierung durch die Bundesnetzagentur, so wie es in der Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes vom Juni 2021 vorgesehen ist. Die Debatte über eine Querfinanzierung über die Erdgas-Netzentgelte wäre damit obsolet, so die Dena.

"Nach unseren Vorstellungen sollen Nutzer des Wasserstoffnetzes ein gedeckeltes Netzentgelt zahlen", sagte Kuhlmann. Das wäre höher als bei einer Querfinanzierung über die Erdgasnetze, zugleich müssten die Nutzer aber nicht die vollen Kosten tragen. Das Impulspapier zum beschleunigten Aufbau des Wasserstoff-Startnetzes kann online abgerufen werden.

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