energate News: Baden-Württemberg erhebt Wasserstoffbedarf

Ulm (energate) - Das Land Baden-Württemberg will seinen künftigen Wasserstoffbedarf ermitteln. Das Landesenergieministerium koordiniert das Projekt über seine Plattform H2BW. Partner dabei sind unter anderem der Fernleitungsnetzbetreiber Terranets BW und der baden-württembergische Industrie- und Handelskammertag. "Wir wissen, dass der Wasserstoffbedarf in Baden-Württemberg bereits 2030 deutlich höher sein wird als bisher angenommen. Wir brauchen aktuelle und verlässliche Zahlen der verschiedenen Branchen", sagte Energieministerin Thekla Walker (Grüne) bei der Auftaktveranstaltung in Ulm.


Ziel der Kampagne sei es, viele Unternehmen für das Thema Wasserstoff zu sensibilisieren, zur Meldung ihrer künftigen Bedarfe zu motivieren und so eine möglichst große und belastbare Datenbasis für die weitere H2-Infrastrukturplanung zu bekommen, hieß es. Im Zentrum dabei steht ein Online-Fragebogen, der allen im Land ansässigen Unternehmen offensteht. Die Laufzeit und Erfassung sind für vier bis sechs Monate vorgesehen. Die Auswertung des Fragebogens soll unter anderem auch Hinweise darauf geben, wie der Wasserstoff künftig verteilt werden muss und wo eine Wasserstofferzeugung im Land sinnvoll ist. Für die wissenschaftliche Analyse der Daten wird das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zuständig sein.
 

Bessere H2-Infrastruktur nötig


Laut derzeitigen Prognosen macht Wasserstoff 2040 rund 15 Prozent des Endenergieverbrauchs in Baden-Württemberg aus. Dabei wird der größte Wasserstoffbedarf im Energiesektor anfallen. Zur Deckung des Bedarfs seien erhebliche Importkapazitäten und eine leitungsgebundene Infrastruktur notwendig, denn Baden-Württemberg wird nur zu einem geringeren Anteil selbst grünen Wasserstoff mittels Elektrolyse erzeugen können. Vor diesem Hintergrund hatte sich das Land gemeinsam mit Bayern zu einer Wasserstoffallianz zusammengeschlossen und zum Beispiel eine stärkere Anbindung der Region an die künftige Wasserstoffinfrastruktur gefordert. Wasserstoff solle nicht nur aus dem windstarken Norden in Deutschlands Süden gelangen, sondern etwa auch aus Italien.

Unabhängig von der nun gestarteten landesweiten Aktion wollen auch die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulmden spezifischen Wasserstoffbedarf in ihrem Netz ermitteln und nun mit ihren Großkunden in die Kommunikation gehen.

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