energate News: Erste Tests am Wasserstoffspeicher Rüdersdorf erfolgreich

Strausberg (energate) - Die EWE hat den ersten Testbetrieb am Wasserstoffspeicher Rüdersdorf in Brandenburg erfolgreich abgeschlossen. Bei diesem Speicherzyklus der 500 Kubikmeter großen Kaverne hat das Unternehmen zunächst eine langsame Ein- und Ausspeicherung getestet. "Die Ergebnisse der langsamen Betriebsfahrweise unserer Testkaverne über einen Zeitraum von drei Monaten sind zufriedenstellend. Das technische System bei der Ein- und Ausspeicherung hat gut funktioniert", berichtete EWE-Projektleiter Hayo Seeba. Dieses erste Szenario sei vergleichbar mit der Fahrweise eines herkömmlichen Erdgasspeichers.


Neben dem Betrieb der Anlage hat EWE auch die Qualität des Wasserstoffes nach dem Ausspeichern getestet. Eine Reinheit von nahezu 100 Prozent sei wichtig für zukünftige Anwendungen, vor allem im Mobilitätsbereich. "In unserem ersten Betriebszyklus hat sich die Qualität des Wasserstoffs nach der Ausspeicherung nur wenig verändert. Auch hat das Gas nur wenig Feuchtigkeit aus dem unterirdischen Hohlraum aufgenommen", erläuterte Seeba.

Testbetrieb in drei Phasen

Insgesamt verläuft der Testbetrieb über drei Phasen. In der nächsten Phase will EWE die Wasserstoff-Durchflussmenge steigern, um deutlich schnellere Speicherzyklen darzustellen. Sie beginnt Ende Mai und wird ebenfalls drei Monate dauern. "Mit den unterschiedlichen Fahrweisen bilden wir Szenarien nach, die perspektivisch zu erwarten sind", so Seeba weiter. "Zukünftige Wasserstoffspeicher werden sehr viel flexibler und schneller arbeiten müssen, als es die heutigen Erdgasspeicher tun. Wir spielen bei unseren Tests daher alle Betriebsmöglichkeiten durch, die später durch die Bedarfe eines Speicherkunden auftreten könnten."

"Clean Hydrogen Coastline" vor Investitionsentscheidung

Die Kosten für das Wasserstoffprojekt "HyCAVmobil" zur Speicherung von Wasserstoff und der anschließenden Nutzung in Brennstoffzellen belaufen sich auf rund 10 Mio. Euro. Vier Mio. Euro trägt EWE selbst, der Rest wird über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) als Förderung vom Bundesverkehrsministerium gestellt. Die Erkenntnisse aus dem Projekt will EWE in einem nächsten Schritt in ein großtechnisches Speicherprojekt im niedersächsischen Huntorf einbringen. Nach der IPCEI-Zusage für das Projekt "Clean Hydrogen Coastline" erfolge in Kürze die Konkretisierung und die Übergabe der Förderbescheide, heißt es von der EWE. Dann werden die EWE-Gremien die finale Investitionsentscheidung treffen.

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