energate News: Wunsiedel startet mit der Wasserstoffproduktion

Wunsiedel (energate) - Die Elektrolyse-Anlage im bayerischen Wunsiedel nimmt im Juli die Produktion von grünem Wasserstoff wieder auf. Das bestätigte Philipp Matthes, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft WUN H2 auf Nachfrage. Der Elektrolyseur mit einer Leistung von 8,75 MW wurde offiziell im September 2022 in Betrieb genommen. Aufgrund der mit der Strompreisbremse verbundenen Erlösabschöpfung wurde bislang aber kaum Wasserstoff hergestellt, weil ein rentabler Betrieb nicht möglich ist.

Strompreisbremse verteuert grünen Strom

WUN H2 bezieht den grünen Strom für die Elektrolyse aus Direktverträgen (PPA). Aufgrund der Strompreisbremse können die Produzenten von Wind- oder Solarstrom aber keine günstigen Verträge mehr anbieten, denn für die Berechnung der sogenannten Übergewinnabschöpfung wird der Börsenstrompreis angesetzt. Verkauft der Anlagenbetreiber seinen Strom günstiger, muss er die Differenz als Übergewinn an den Staat zahlen und macht so am Ende Verluste.

Unter diesen Voraussetzungen war es WUN H2 nicht möglich, günstige PPAs abzuschließen, weshalb die Elektrolyse-Anlage bislang auch kaum Wasserstoff produzieren konnte. Nachdem die Bundesregierung Anfang Juni beschlossen hat, die Strompreisbremse nicht zu verlängern, läuft die Erlösabschöpfung am 30. Juni aus.

Gradueller Produktionsanstieg bis Jahresende

"Die WUN H2 freut sich über die Entscheidung der Bundesregierung", sagte Matthes. "Wir erwarten nun in der Tat, dass der Abschluss von ersten regionalen PPAs kurzfristig möglich sein wird, um zeitnah die Produktion von grünem Wasserstoff aufzunehmen." Aufgrund der Vertragssituation der Erzeugeranlagen erfordere die Einbringung der Strommengen eine gewisse Vorlaufzeit. "Aktuell erwarten wir daher ab Juli eine erste limitierte Wiederaufnahme der Wasserstoffproduktion in Wunsiedel, mit sukzessivem graduellem Produktionsanstieg bis Jahresende", so Matthes.