energate News: Initiative legt Pläne für fünf Wasserstoffkorridore vor
Utrecht (energate) - Die Netzbetreiber-Initiative für einen europäischen Wasserstoff-Backbone (EHB) hat ein Konzept für fünf großangelegte Pipeline-Korridore in Europa vorgelegt. Diese sollen dafür sorgen, dass die im "REPowerEU"-Plan der EU-Kommission für 2030 festgelegten Ziele für die Wasserstoffversorgung erreicht werden, teilte die EHB-Initiative mit. Sie geht nach eigenen Analysen davon aus, dass das Potenzial zur Produktion von grünem Wasserstoff die Repower-EU-Ziele übersteigt. Die Kommission strebt eine Produktion von 10 Mio. Tonnen im Jahr 2030 an (energate berichtete). Die EHB-Initiative rechnet damit, dass die europäische Produktion in acht Jahren schon einen Wert von 12 Mio. Tonnen erreichen kann.
Die fünf vorgeschlagenen Transportkorridore sollen zunächst das lokale Angebot und die Nachfrage in Europa zusammenbringen, bevor sie erweitert werden und europäische Regionen mit den Nachbarländern für den Wasserstoffexport verbinden, heißt es weiter. Die fünf Wasserstoffkorridore sind: Nordafrika und Südeuropa, Südwesteuropa und Nordafrika, Nordsee, Nordische und Baltische Regionen, Ost- und Südosteuropa. Eine Analyse der Ausbauplanung kann auf der Seite der EHB-Initiative abgerufen werden.
Um die Entwicklung der Versorgungskorridore bis 2030 zu gewährleisten, sei Eile geboten, drängen die Netzbetreiber. Die Europäische Kommission sollte sie als sogenannte "Front-Runner"-Infrastruktur einstufen. Neben der Freisetzung finanzieller Mittel benötige der beschleunigte Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur auch die Vereinfachung und Verkürzung der Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine integrierte Planung von Energiesystemen.