energate News: Mehr Tempo beim Wasserstoffhochlauf gewünscht

Essen (energate) - Zwei Jahre nach Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie wünschen sich Unternehmen mehr Dynamik beim Markthochlauf. Das große Thema bleiben die Rahmenbedingungen. Das wurde beim energate-Webtalk zum Thema "Wasserstoff in der Industrie" am 9. Juni deutlich. In den vergangenen zwei Jahren habe es viele gute Ansätze gegeben, aber insgesamt sei noch zu wenig passiert, sagte etwa Arnt Baer, Leiter Politik beim Energieversorger Gelsenwasser. "Wir brauchen mehr Geschwindigkeit", so Baer. Wenig hilfreich sei etwa, dass die EU sehr enge Kriterien für die Produktion von grünem Wasserstoff vorschreiben will (energate berichtete). Eva Schreiner, Leiterin des Hauptstadtbüros beim Bundesverband der Energieabnehmer (VEA), betonte, sie könnte den Ansatz der EU-Kommission, knappen Grünstrom sinnvoll einzusetzen, zwar verstehen: "Über das wie lässt sich aber streiten."


Peter Sponholz, CTO von Apex Energy, sah vor allem die langen Verfahren zur Genehmigung der IPCEI-Projekte beim Wasserstoff kritisch. Das Unternehmen ist an einem der vorgeschlagenen Projekte beteiligt. Aktuell liegen die IPCEI-Vorhaben in Brüssel zur Genehmigung vor. Wann dort eine Entscheidung fällt, ist unklar. Mehr Geschwindigkeit wünschte sich Sponholz zudem bei den Genehmigungsverfahren für Projekte. Andreas Schierenbeck, Vorstandsmitglied bei der HH2EAG, die Wasserstoffvorhaben im Gigawattformat aufbauen will, sieht Verbesserungsbedarf bei der Anschubfinanzierung. "Wir brauchen eine Capex-Förderung", so Schierenbeck. Hier müsse die Bundesregierung wegkommen von den Plänen, die Mittel in kleinen Tranchen freizugeben. Das passe nicht zu einem industriellen Maßstab, so Schierenbeck.

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energate News: EU-Kommission: Grünstromkriterien gelten auch für Importe

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energate News: Bundesregierung sieht sich bei Wasserstoff auf gutem Weg